Die Humusschicht ist ein riesiger CO2-Speicher und Klimaschutz
Jahrzehntelange Überdüngung, Pestizide, falsche Bewässerung und intensive Bodenbearbeitung zerstören den Humus. Damit gehen nicht nur fruchtbare Ernten verloren, sondern auch Artenvielfalt – und ein natürlicher Klimaschützer.
FAO 2015, IPBES 2018.
Was bedeuten diese Zahlen für uns?
Die Folgen sind sinkende Ernten, steigende Nahrungsmittelpreise und zunehmender Hunger. Damit verlieren wir nicht nur Ackerland, sondern auch Lebensraum, Artenvielfalt und einen der wichtigsten CO₂-Speicher der Erde. Es entweicht mehr CO₂ in die Luft, das wiederum gleichzeitig den Klimawandel beschleunigt. Es entstehen Konflikte um Nahrung und Wasser. Mehr Menschen müssen ihre Heimat verlassen. Die Flüchtlingsströme werden weltweit erhebliche Ausmaße annehmen.
Unsere Lebensgrundlage verschwindet in rasantem Tempo.
Bodenvernichtung die unsichtbare Katastrophe
Die Landwirtschaft ist mit Abstand der größte Verbraucher von Süßwasser weltweit – sie verschlingt bereits heute rund 70 % der verfügbaren Ressourcen. In wasserarmen Regionen wie Indien, Nordafrika oder Äthiopien sind es sogar bis zu 85 %.
Damit ist die Landwirtschaft der zentrale Schauplatz der globalen Wasserkrise: Wenn wir nicht umgehend umsteuern, stehen Ernährungssicherheit, Artenvielfalt und das Leben vieler Regionen auf dem Spiel.
Quelle: FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations), „The State of the World’s Land and Water Resources for Food and Agriculture“, 2021Nur lebendige Böden sichern unsere Zukunft. Unser Boden-Monitoring-Gerät hilft, rechtzeitig zu erkennen, wenn Böden aus dem Gleichgewicht geraten, um natürliche Prozesse zu fördern, und es misst zugleich die Bodenfeuchtigkeit, sodass die Bewässerung präzise an die Pflanzen angepasst und wertvolles Wasser eingespart werden kann.
So können Landwirte ihre Felder nachhaltig bewirtschaften, die Artenvielfalt stärken und den Auswirkungen des Klimawandels entgegenwirken – im Einklang mit der Natur, nicht gegen sie.
Unser Boden-Monitoring-Gerät
Immer mehr Menschen spüren, dass wir so nicht weitermachen können. Dass wir den Boden, von dem alles Leben ausgeht, nicht länger ausbeuten dürfen.
Doch die Antwort liegt nicht in den neuen Gentechniken und auch nicht in noch mehr Technologie. Wir können Probleme nicht mit denselben Werkzeugen lösen, die sie verursacht haben. Smarte Maschinen oder KI allein können die Landwirtschaft nicht retten.
Wirklich Neues entsteht nicht durch Optimierung des Alten, sondern durch eine völlig andere Sicht- und Herangehensweise.
Das alte Weltbild besteht aus Gewinnstreben und Ausbeutung des Bodens: Monokulturen, Kunstdünger, Pestizide, immer höhere Erträge – ohne dem Boden zurückzugeben, was wir ihm entziehen. Das Ergebnis sind ausgelaugte Böden, schwindende Artenvielfalt und Klimawandel. Das hat die Erde an den Rand der Katastrophe geführt.
Das neue Weltbild erkennt, dass in Böden lebendige Prozesse ablaufen. Sie bauen Humus auf, speichern Wasser, schaffen Nährstoffkreisläufe, die von Milliarden Bodenorganismen getragen werden. Wenn wir diese Prozesse unterstützen, erhalten wir den Boden gesund und fruchtbar – für uns und für kommende Generationen.
Unser Boden-Monitoring-Gerät macht sichtbar, was im Boden geschieht, und hilft dabei, rechtzeitig zu handeln, damit wir mit der Natur arbeiten, nicht gegen sie – und daraus gemeinsam lernen. Es ist ein Werkzeug – zum Beobachten, Zuhören und Verstehen. Es ist nicht dazu da, die Natur zu manipulieren, sondern ihr eine Stimme zu geben.
Das Gerät ist das Ergebnis eines einfachen Gedankens: Wir können nur schützen, was wir verstehen.
Es erfasst regelmäßig zentrale Bodenparameter – Feuchtigkeit, Nährstoffgehalte, pH-Wert und Temperatur – genau dort, wo sie entstehen: in Wurzeltiefe, direkt im Feld. Klein, aber robust. Energieautark durch Solarbetrieb und Superkondensator. Flexibel erweiterbar durch modulare Anschlüsse und offene Schnittstellen.
Entwickelt für Kleinbauern, Forschungseinrichtungen und Bildungsprojekte gleichermaßen. Weltweit einsetzbar – und offen für lokale Weiterentwicklungen.
Ein Werkzeug, um den Boden zu beobachten und zu verstehen – damit wir Angebote machen können, aus denen die Intelligenz der Natur den Weg wählt.
Boden-Monitoring-Gerät mit Solarzelle
Platine mit Energieversorgung für das Boden-Monitoring-Gerät
Nachhaltig – arbeitet mit erneuerbarer Energie (Solar & Superkondensator), ohne Batteriemüll.
Robust – widersteht Hitze, Feuchtigkeit und mechanischer Belastung.
Autark – versorgt sich selbst mit Energie, unabhängig von Stromnetz oder aufwändigen Wartungen.
Langlebig – ausgelegt auf viele Jahre Betrieb mit minimalen Verschleißteilen.
Offen & anpassbar – frei verfügbare Hardware und Software, leicht erweiterbar für neue Sensoren.
Aktuelle Messwerte, Nährstoffe im Überblick. Messwertanzeigen für Stickstoff, Phosphor, Kalium, pH-Wert, Feuchtigkeit, Elektrische Leitfähigkeit und Temperatur. Einfache Skalen zeigen sofort aktuelle und kritische Werte.
Das Dashboard übersetzt die Sprache des Bodens in klare, verständliche Anzeigen. Statt abstrakter Messwerte sehen Bauern sofort, was in ihren Feldern passiert – ob Nährstoffe fehlen, der Boden zu trocken wird oder die Temperatur kippt. Auf diese Weise unterstützt das Boden-Monitoring-Gerät eine resiliente Landwirtschaft.
Resilienz bedeutet nicht, Widerstand gegen eine sich verändernde Umwelt aufzubauen, sondern sich an Veränderungen anzupassen. Eine Landwirtschaft ist dann resilient, wenn sie auf Dürren und Starkregen reagieren kann, ohne den Boden weiter zu erschöpfen. Es geht darum, die Sprache des Bodens zu verstehen und die natürlichen Prozesse zu nutzen, statt sich ihnen entgegenzustellen.
Liniendiagramme machen Trends sichtbar. So können Bauern frühzeitig handeln – Wasser gezielter einsetzen, die Bodenfruchtbarkeit erhalten und mit den natürlichen Kreisläufen im Gleichgewicht wirtschaften. Fehlen Nährstoffe, lassen sie sich durch Kompost, Mist oder Zwischenfrüchte zurückgeben – statt mit Chemie den Boden weiter zu belasten.
Alle Messwerte werden in einer Datenbank gespeichert, die jedem Landwirt individuell zugeordnet ist. Darüber hinaus entsteht ein gemeinsames Wissenssystem, in dem die Beobachtungen vieler Kleinbauern zusammenfließen. Dieses System wächst mit jeder Messung und jedem Eintrag – und wird so zu einem Ratgeber von Bauern für Bauern.
Es liefert keine Rezepte zur Manipulation der Natur, sondern Hinweise, wie wir ihre Prozesse besser verstehen und mit ihnen arbeiten können. So profitieren alle: die Bauern durch konkrete Unterstützung, die Böden durch bessere Pflege, und das Klima durch den Schutz der Humusschicht.
Die erfassten Messwerte fließen in eine offene Wissensdatenbank ein. Dort werden sie ausgewertet und als konkrete Empfehlungen wieder an die Kleinbauern zurückgegeben – für bessere Entscheidungen direkt auf dem Feld.
Besonders wichtig ist, dass dieses Wissen nicht hinter verschlossenen Türen bleibt, sondern auf einer frei zugänglichen Plattform allen Landwirten zur Verfügung steht. Deshalb werden die Auswertungen in einer frei verfügbaren Wissensplattform bereitgestellt. So profitieren nicht nur einzelne Landwirte, sondern ganze Gemeinschaften von den Erfahrungen und Erkenntnissen.
Das Gerät entsteht nicht in zentralen Fabriken, sondern dort, wo es gebraucht wird – direkt vor Ort. So bleiben Wissen und Fähigkeiten lokal in den Händen der Menschen und es entsteht Unabhängigkeit statt Abhängigkeit.
Allmende bedeutet gemeinsames Gut – frei zugänglich, von vielen getragen und gepflegt. Genau so versteht sich das Boden-Monitoring-Gerät: offen, dezentral, nachbaubar.
Ein einzelnes Boden-Monitoring-Gerät verändert nicht die Welt. Doch seine Kraft liegt in der Nachbaubarkeit und Offenheit: Jeder Bauer, jede Gemeinschaft, jede NGO kann das Gerät selbst herstellen, anpassen und weiterentwickeln.
Damit sich die Idee ungehindert verbreiten kann, stehen alle Baupläne und die Software unter offenen Lizenzen:
Das bedeutet: Jeder darf das Boden-Monitoring-Gerät nachbauen, verbessern und weitergeben – solange die Ergebnisse wiederum frei zugänglich bleiben.
So entsteht keine Abhängigkeit von Unternehmen und Konzernen, sondern eine Allmende des Wissens und der Werkzeuge.
Mit jedem nachgebauten Gerät wächst die Wirkung:
Die Skalierung geschieht nicht durch zentrale Produktion, sondern durch Teilen, Nachbauen und gemeinsames Lernen.
Industrielle Landwirtschaft ist heute einer der größten Treiber für Bodenverlust und Rückgang der Biodiversität – vor allem durch Monokulturen, Pestizide und den massiven Flächenverbrauch. Laut UN-Berichten trägt sie zudem erheblich zu den weltweiten Treibhausgasemissionen bei.
Kleinbauern dagegen bewirtschaften ihre Felder oft seit Generationen mit Methoden, die tief in der lokalen Ökologie verwurzelt sind. In ihrem Wissen steckt die Intelligenz der Natur, das keine Technologie ersetzen kann. Werden sie übergangen, verlieren wir Jahrhunderte an unschätzbarer Erfahrung, die für den Erhalt von Bodenfruchtbarkeit und Artenvielfalt entscheidend ist.
Zugleich liegt in der kleinbäuerlichen Landwirtschaft enormes Potenzial: Weltweit produzieren Kleinbauern trotz schwieriger Rahmenbedingungen rund 70 % unserer Nahrungsmittel. Wenn sie rechtzeitig erkennen, wann der Boden aus dem Gleichgewicht gerät, können sie mit einfachen Mitteln gegensteuern – zum Schutz der Fruchtbarkeit, der Biodiversität und des Klimas.
Dort setzt unser Boden-Monitoring-Gerät an: als Werkzeug, den Boden zu verstehen und mit der Intelligenz der Natur zu arbeiten.
Faktenbox: Industrielle Landwirtschaft oder Landwirtschaft mit Kleinbauern
Foto: Achim Giebler, Indien - Odisha, Okt. 2023
Boden und Wasser sind die Schlüsselelemente der Landwirtschaft - sie sind entscheidend für Ernährung, Artenvielfalt und Klima. Von ihnen hängt die Zukunft unserer Kinder und Enkel ab.
Unser Boden-Monitoring-Gerät ist ein kleines Werkzeug in diesem großen Wandel – es hilft, Boden und Wasser besser zu verstehen, und damit das zu bewahren, wovon unser aller Zukunft abhängt. Es ist frei verfügbar, weil wir glauben, dass Wissen und Werkzeuge allen gehören sollten – nicht nur wenigen.
Begleiten Sie uns beim Aufbau offener, nachhaltiger Lösungen für Kleinbauern weltweit – für Menschen, Natur und kommende Generationen.
Spenden an die Smart Farming gGmbH sind steuerlich absetzbar.
Ihre Spende unterstützt direkt die Umsetzung unserer Projekte – von der Entwicklung des Boden-Monitoring-Geräts bis zur Schulung und Begleitung von Kleinbauern vor Ort. Dieser Farmer in Indien steht für die Menschen, um die es geht: Kleinbauern, die unsere Ernährung sichern.
Broschüre Boden-Monitoring-Gerät
Download Broschüre (PDF)
Flyer Boden-Monitoring-Geräte für Kleinbauern in Indien, Odisha
Download Flyer (PDF)